Der 2. Oktober in Darmstadt

02. Oktober 1850
Alle politischen Vereine werden verboten.

Der 1. Oktober in Darmstadt

01. Oktober 1806
Großherzog Ludwig I. hebt den Landtag auf und schafft damit die Landstände faktisch ab. „In mir ist alles Recht und der ganze Staat“, so ein Zitat des als aufgeklärt geltenden ersten Großherzogs. Faktisch ist sein Herrschaftsverständnis noch absolutistisch, äußere Umstände zwingen ihn 1820 zur Einführung einer landständischen Verfassung.

01. Oktober 1905
Das „Neue Justizgebäude“ wird eröffnet. In den Räumlichkeiten kommt das Amtsgericht unter. Die sogenannte „Seufzerbrücke“ verbindet es mit dem bereits gut 30 Jahre stehenden Gebäude des Landgerichts.

01. Oktober 1938
Darmstadt wird zur kreisfreien Stadt erhoben.

01. Oktober 1952
Einweihung des neuen Gewerkschaftshauses in der Rheinstraße.

01. Oktober 1997
Aus der Technischen Hochschule Darmstadt wird die Technische Universität Darmstadt. Das Ganze ist Namenskosmetik. Das Promotionsrecht hat die TH bereits seit 1899.

Der 30. September in Darmstadt

30. September 1905
Einweihung der St. Elisabeth-Kirche am Herrngarten, nach der St. Ludwigs-Kirche die zweite katholische Kirche in Darmstadt.

30. September 1915
Der Fischdampfer „Darmstadt“, der 1896 als erstes Schiff mit diesem Namen gebaut wurde, wird von britischen Seestreitkräften versenkt.

30. September 1986
Das seit 1738 erscheinende Darmstädter Tagblatt wird endgültig eingestellt.

Der 29. September in Darmstadt

29. September 1573
Aufgrund der desolaten Wehrfähigkeit der Landgrafschaft lässt Landgraf Georg I. alle Büchsenschützen zur Musterung nach Bessungen laden. Das Prinzip Zuckerbrot und Peitsche sorgt dafür, dass fast alle dem Aufruf folgen. Entgegen seiner eigentlichen Agenda erlaubt der Landgraf Glückspiele während der Veranstaltung und stiftet einen Ochse und eine Decke im Wert von 30 Gulden. Jeder, der der Veranstaltung unentschuldigt fernblieb, musste 10 Gulden Strafe zahlen. Das entsprach etwa der jährlichen Aufwandsentschädigung für das Amt des Bürgermeisters, war für einen Durchschnittsbürger also viel Geld.

Der 28. September in Darmstadt

28. September 1880
Reinhard von Dalwigk stirbt. Von Dalwigk war von 1850 bis 1871 Ministerpräsident des Großherzogtums Hessen. In dieser Funktion war er der Organisator der Reaktion. Mit einer simplen Verordnung setzte er praktisch alle neu erworbenen Rechte von Bürgern und Ständen außer Kraft und berief eine neue, regierungsnahe Ständeversammlung ein, die praktisch alle Entscheidungen aus der Revolutionszeit wieder aufhob und außerdem ein Dreiklassenwahlrecht einführte, um zukünftig die Regierungsmehrheit im Landtag abzusichern. Für Dalwigk war Demokratie eine staatsgefährdende Vorstufe des Kommunismus. Weil er ein entschiedener Gegner der kleindeutschen Lösung war, musste er 1871 nach der Reichsgründung zurücktreten.

28. September 1913
Der Zeppelin „Viktoria Luise“ landet auf dem Exerzierplatz.

28. September 1969
Bei der Bundestagswahl erhält die SPD mit 51,3% die absolute Mehrheit in Darmstadt. Es ist das einzige Mal, dass ihr das bei einer Bundestagswahl in diesem Wahlkreis gelingt.

Der 27. September in Darmstadt

27. September 1907
Erstausgabe der in Darmstadt herausgegebenen und gedruckten SPD-Tageszeitung „Hessischer Volksfreund“. Die Zeitung erschien bis zu ihrem Verbot im Frühjahr 1933.

Der 26. September in Darmstadt

26. September 1688
Landgraf Ernst Ludwig unterzeichnet ein Privileg für eine Waldenser Kolonie in Hessen-Darmstadt. Die ursprünglich aus dem Pragela-Tal stammenden Religionsflüchtlinge sollen zunächst zwischen Arheilgen und Messel angesiedelt werden. Letztendlich siedeln sie sich vor allem in dem nach ihnen benannten Walldorf (heute Teil von Mörfelden-Walldorf) und im Odenwald in Rohrbach, Wembach und Hahn an. Später plant der Landgraf eine Hugenottensiedlung direkt vor den Toren des Darmstädter Schlosses. Die überambitionierten Planungen, die auch einen schiffbaren Kanal vorsehen, der den Darmbach mit dem Rhein verbinden soll, werden zugunsten der Neuen Vorstadt aufgegeben (heute etwa der Bereich zwischen Schloss und Luisenplatz).

26. September 1959
Verschwisterungsfeier mit den Städten Alkmaar, Troyes und Chesterfield.

26. September 1975
Ludwig Engel stirbt. Der zweite Oberbürgermeister der Nachkriegszeit war genau 20 Jahre lang Stadtoberhaupt. Seine Amtszeit steht vor allem für die Zeit des Wiederaufbaus, der Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und größerer Bürgerbeteiligung, aber auch für einige städtebauliche Fehlplanungen

Der 25. September in Darmstadt

25. September 1882
Einweihung des Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe.

Der 24. September in Darmstadt

24. September 1627
In einem Vergleich werden Hessen-Darmstadt große Teile der Landgrafschaft Hessen-Marburg zugesprochen. Der Konflikt um das Marburger Erbe ist damit aber keineswegs beendet, im Gegenteil, der Hessenkrieg um die Ländereien steht noch bevor.

Der 23. September in Darmstadt

23. September 1943
Knapp ein Jahr vor der Brandnacht wird Darmstadt Opfer eines massiven Luftangriffs der Royal Air Force. 149 Menschen sterben, etwa 5.000 werden obdachlos. Die Häufung identischer Nachnamen der vollständig bekannten Toten dieses Angriffs zeigt, dass schon damals vor allem zivile Opfer getroffen wurden. Das später gepflegte Narrativ, dass die Brandnacht mehr oder weniger unerwartet aus heiterem Himmel über die Stadt kam, ist angesichts dessen nicht sehr glaubhaft.