Heimstättensiedlung

Die Heimstättensiedlung entstand ab 1932 als ein Quartier armer Leute, vor allem Arbeitsloser, die dazu verpflichtet wurden, beim Bau der Häuser zu helfen. Das Gelände war seit dem Mittelalter Teil der Bessunger Gemarkung, wurde abgesehen einiger weniger militärischer Gebäude jedoch kaum genutzt, weil der sandige Boden kaum etwas abwarf. Ein Problem, das in den heute dort vorhandenen Kleingartenanlagen immer noch vorhanden ist.

Die Siedlung lag weit von der eigentlichen Stadt entfernt, so dass eine eigene Infrastruktur mit Schule und Lebensmittelgeschäften notwendig wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden überwiegend Vertriebene angesiedelt, vor allem aus Ungarn. Diese erweiterten die Siedlung nach Süden und nach Westen.

Aus der ehemaligen Arme-Leute-Siedlung entwickelte sich im Laufe der Zeit ein bürgerliches Quartier, das von der abgelegenen, aber gleichzeitig gut angebundenen Lage profitiert. Es zeugt von einer gewissen Ironie, dass die groß angelegten, ambitionierten und stark geförderten Planungen der 1960er, wie beispielsweise Neu-Kranichstein, letztendlich soziale Brennpunkte schufen, während die kleine Heimstättensiedlung, in die man Arbeitslose und Flüchtlinge jenseits der Bahnlinie an den Rand der Gemarkung abschieben wollte, zu einem gutbürgerlichen Quartier ohne größere Probleme wurde.

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