Brandnacht

Als Brandnacht bezeichnet man in Darmstadt den britischen Luftangriff in der Nacht vom 11. auf den 12. September 1944, bei dem große Teile der Stadt zerstört wurden. Der Begriff wurde 1964  durch einen Journalisten des Darmstädter Echos geprägt. Seine gleichnamige Buchveröffentlichung mit Augenzeugenberichten etablierte das heute gängige Bild der Brandnacht als singulären Wendepunkt in der Darmstädter Geschichte mit einem romantisierten, idyllischen „Davor“, das angesichts etwa 30 in dieser Zeit bereits stattgefundenen Luftangriffen auf Darmstadt und der für die nationalsozialistische Zeit typischen Terrorherrschaft kaum der Realität entspricht.

Allerdings übertraf das Ausmaß des Angriffs im September 1944 alle zuvor stattgefundenen deutlich. Etwa 10.000 Menschen starben, große Teile der Bevölkerung wurden obdachlos, die Altstadt lag nahezu komplett in Schutt und Asche. Die Zerstörungen und der an vielen Stellen lediglich provisorische Wiederaufbau prägten das Stadtbild in der Nachkriegszeit und sind bis heute an vielen Stellen noch sichtbar.

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