Nur kurz zum Ergebnis der Wahl

Ich werde nicht großartig was analysieren, dazu ist das Ergebnis viel zu langweilig ;-).

Selbst der politische Gegner wird neidlos zugeben müssen, dass Partsch überwältigend deutlich als Oberbürgermeister bestätigt wurde. Jede andere Behauptung wäre lächerlich. Sein Ergebnis liegt mehr als 20% über dem Ergebnis der Grünen bei der Kommunalwahl vor einem Jahr.

Nicht nur, dass er die Wahl gewonnen hat, er liegt auch mehr als 30% vor dem Zweitplatzierten Michael Siebel. In dem Fall muss man sagen, gut, dass es knapp über 50% waren und nicht darunter, eine Stichwahl wäre bei so einem Abstand lächerlich gewesen.

Man könnte jetzt lange darüber spekulieren, wie sehr der Verzicht der CDU auf einen eigenen Kandidaten Partsch in die Hände gespielt hat, das wäre aber müßig, da man das nicht wirklich sagen kann. Allenfalls könnte man halbwegs sicher behaupten, dass es mit einem CDU-Kandidaten höchstwahrscheinlich zu einer Stichwahl gekommen wäre. Verloren hätte Partsch die aber auch nicht.

Was den Zweitplatzierten Michael Siebel betrifft, so kann man da nur vom weiter fortgesetzten Niedergang der Darmstädter SPD sprechen. Weder konnte er enttäuschte SPD-Wähler zurückgewinnen, noch die nicht wenigen enttäuschten CDU-Wähler auf seine Seite ziehen. Tatsächlich bleibt er sogar noch etwas hinter dem historisch schlechtesten Ergebnis der Darmstädter SPD bei der Kommunalwahl zurück. Außerdem liegt er damit über 20% schlechter als Walter Hoffmann bei der letzten OB-Wahl, trotzdem dieser gegen einen da aufgrund der allgemeinen politischen Lage schon starken Partsch, einem CDU-Kandidaten und letztendlich auch ein wenig der eigenen Partei, die kurz vorher versuchte, ihn öffentlich zu demontieren, antreten musste. Siebel mag Zweiter sein, aber man muss es schon sagen: beim Versuch, die letzten 6 Jahre seit die SPD ihre jahrzehntelange Vormacht in Darmstadt verloren hat, Vertrauen zurückzugewinnen, hat man auf ganzer Linie versagt.

Sensationell ist das Ergebnis von Kerstin Lau. Mit 12,4% kommt sie nicht nur nahe an den SPD-Kandidaten heran, sie liegt damit fast 5% über dem Ergebnis von Uffbasse vor einem Jahr.

Interessant ist vielleicht noch, was die Kandidaten gemacht haben, die unter anderem auch auf CDU-Wähler gezielt haben: Christoph Hentzen von der FDP hat mit 5,6% ein nur minimal besseres Ergebnis eingefahren als die FDP bei der Kommunalwahl. Ohne einen CDU-Kandidaten ist das auch eher als Misserfolg zu werten. Helmut Klett von Uwiga konnte sein Ergebnis von vor 6 Jahren leicht verbessern und blieb auch über dem Ergebnis von Uwiga bei der Kommunalwahl. Dass er jetzt die konservativen Wähler, denen ein CDU-Kandidat gefehlt hat, abgeholt hätte, kann man aber auch nicht behaupten. Dazu ist der Zuwachs mit 0,4% doch viel zu gering. Das ist kaum mehr als statistisches Rauschen. Immerhin scheint er und Uwiga aber eine feste Wählerschaft und treue Unterstützer zu haben.

Die 4,0% von Hans Mohrmann von der AfD kann man dagegen nur als Desaster für die junge Partei bezeichnen. Nicht nur, dass er nicht von dem Fehlen eines CDU-Kandidaten profitieren konnte, er hat nicht mal die Hälfte des Ergebnisses der AfD bei der Kommunalwahl erreicht. Ein Indiz auch dafür, wie groß das reine Protestpotential bei dem Ergebnis der AfD vor einem Jahr war. Es ist offensichtlich nicht so, dass allzu viele langjährige CDU-Wähler aus Enttäuschung zur AfD abwandern.

2 Responses to Nur kurz zum Ergebnis der Wahl

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