Der Hessische Landbote 2013
4. November 2013 2 Kommentare
Ein kleiner Linktipp: der Hessische Landbote 2013.
Inhaltlich darf davon natürlich jeder halten, was er will, an manchen Punkten widersprechen oder auch alles für Unsinn halten. Zumindest formal ist es aber ein weitaus besserer Umgang mit dem Büchner-Jubiläumsjahr als dieses selbstgefällige, inhaltsleere Geschwätz, das dazu aus der Politik kam, unter anderem von Leuten, die Büchner angeblich superdupertoll finden, dann aber einen Millionenbetrag ins Schlossmuseum pulvern, um die Aufbewahrung der großherzoglichen Erbstücke zu subventionieren.
Ich stimme zu – auch der vorsichtigen Distanz zum Text selbst.
Mit wenigen Ausnahmen waren die Politiker in der Tat vernachlässigbar.
Allerdings hat OB Partsch bei der Ausstellungseröffnung im Theater deutlich mehr als das herkömmliche Lobgehudel geleistet (http://geschwisterbuechner.de/2013/10/13/jetzt-gehts-los/).
Vor lauter Engagement habe ich gestern übrigens einen Artikel kommentiert, der schon ein Jahr alt ist (http://www.fnp.de/lokales/kreise_of_gross-gerau/Foerderverein-Buechnerhaus-erhaelt-Geld;art688,3112#anker), aber ich stehe dazu: „Was für ein lächerlicher Betrag! Da werden buchstäblich Millionen für eine Ausstellung von wenigen Monaten und mit unglaublichen Bauaufwendungen bewilligt (hier ist nicht der Ort, das ausführlich zu bewerten, und grundsätzlich ist eine angemessene Förderung natürlich auch für diese Ausstellung gut und richtig!), aber der Kern, das „Heiligtum” des Büchnergedenkens, wird mit Almosen abgefunden. Der Verein, dessen fleißige und durchweg ehrenamtliche Arbeit kaum überschätzt werden kann, sitzt durch dumme und weltfremde Finanzierungsvorgaben auf Schulden in sechstelliger Höhe, die in der „Büchner-Biennale“ mit einem Federstrich hätten abgelöst werden können. Man stelle sich vergleichbares für das Frankfurter Goethehaus vor!“
Bin auf keine Gedenkfeier. Fühle mich des Meisters nicht würdig. Besser einen Text von ihm Lesen. Wenn ich mir vorstelle wieviele Duckmäuser und Jasager des täglichen Lebens sich mit wohligem Schauer an Büchner ergötzt haben. Naja, ich will es weißgott nicht schlecht reden. Aber mein Ding war das nicht.